Michael Kochendörfer siegt beim 24h Rennen in Belgien
Nach der langen rennfreien Zeit, habe ich mich entschlossen gleich früh in der Saison mit einem 24h MTB Rennen die Rennphase der Saison 2016 ein zu Leuten.
So startete ich am Wochenende 23. / 24. April im Radsportbegeisterten Belgien in der Region Flandern. Die Wettervorhersagen waren ja nicht gerade berauschend. Da ich aber die letzten beiden Jahre auf ein Trainingslager in warmen Ländern verzichtet hatte und mein Training über den Winter komplett Zuhause absolviert habe, müsste ich doch etwas Schlechtwetter gerüstet sein.
Anreise mit meiner Frau als Betreuerin am Freitag. Kurze Streckenbesichtigung und nochmals alle Dinge richten und Ernährung; Lampe Montage und Kleidung nochmals gedanklich durchgehen.
Am Samstagmittag um 13 Uhr der Start. Das Wetter Kalt und windig mit kurzen Schauern, jedoch kein Dauerregen. Gerade in den ersten 10 Stunden konnte der Wind die kurzen Schauer gut abtrocknen. Die Strecke ein Rundkurs mit 5 Kilometer überwiegen Wiese Trails; Schotter und eine tiefe Sandpassage mit ständigen Rhythmus wechseln. Von Beginn an konnte ich mich bei den Solofahrern vorne einreihen und das Tempo mitbestimmen. Ich kam gut ins Rennen. Die ersten Rennstunden liefen gut, meine Verpflegung funktionierte. Das Wetter hielt sich auch noch in Grenzen, die Kälte zehrte aber zusätzliche Energie. Nach 8 Stunden zum Einbruch der Dunkelheit wurde die Lampe montiert und noch wärmere Kleidung übergezogen. Der kurze Stopp dafür dauerte 2 Minuten und funktionierte reibungslos nach Plan. Ich war mittlerweile auf Platz 1 mit einer Runde Vorsprung. Ich fand sofort wieder in meinen Rhythmus und nun kamen die Wetterkapriolen dazu. Dunkel; Kälte und die ersten Graubelschauer. Ich war aber darauf vorbereitet und hatte die richtige Kleiderwahl getroffen so dass ich nicht begann aus zu frieren. Auch meine Frau reagierte sofort und stellte meine Verpflegung auf die kalten Temperaturen ein. Da zahlt sich unsere jahrelange Erfahrung aus über 30 24h Rennen aus. Der Akku meiner Lampe merkte anscheinend auch die Kälte und so mussten wir früher als geplant den Akkuwechsel vornehmen. Nun kam eine Phase in der es nicht mehr ganz so gut gelaufen ist. Mein Vorsprung war aber immer noch gegeben. In einem Extremrennen lassen sich solche Phasen nur schwer vermeiden. Dann gilt es auf die mentale Schiene drücken und weiter konzentriert fahren. Der zweite Akku hielt auch nicht ganz die sonst erzielte Leistung und so entschloss ich mich meine Lampe etwas zurück zu dimmen um nicht noch mal einen Akkuwechsel vor zu nehmen. Und so schaffte ich es auch bis zum Einbruch des Tages. Mein Vorsprung war mittlerweile angewachsen. Ich musste versuchen die Spannung weiter hoch zu halten, denn es sind ja immer noch 7 Stunden Fahrzeit. Das Wetter wurde eher schlechter, die Strecke wurde schlammiger und so wurden 2 Abfahrtspassagen gefährlicher. Ich entschloss mich auch auf Grund meines Vorsprunges in diesen Passagen nichts zu riskieren und etwas Tempo zu drosseln. Kein Sturz riskieren, und das Rennen sicher nach Hause bringen. Um 12 Uhr, 1 Stunde vor Rennende war mir dann der Sieg nicht mehr zu nehmen, da mein Vorsprung mittlerweile zu groß war. Und mit dem Gefühl des sicheren Siegers bewältigte ich dann die letzten Rennstunde. So fuhr ich in den 24h 450 Kilometer. Meine 1 Frau Betreuung und die Verpflegung funktionierte reibungslos.
Mein neues Storck Bike hat auch super funktioniert, ich kam ohne defekte durch. Kleinigkeiten muss ich noch verändern, dies ist aber normal, ich hatte das neue Material ja erst in dieser Woche fertig und nur wenig getestet.
Nach einer schönen Siegerehrung bei der ich jedoch so gut wie nichts verstand, da ja alles auf Niederländisch gesprochen, wurde ausreichend gegessen und bis zum nächsten Morgen erst mal geschlafen.
Der Saisonauftakt war für uns dadurch sehr gelungen und die weiteren Planungen sind am Laufen.