Kochendörfer gewinnt 24h-Rennen von Stuttgart
Nach einem erfolgreichen Frühjahr mit Rennen in Belgien und in Rheinland-Pfalz folgte für den Billigheimer Extremsportler Michael Kochendorf die krankheitsbedingte Absage der Deutschen Meisterschaft und einen Rennabbruch in München. Da der geplante Saisonverlauf nicht mehr möglich war, bereitete sich der Mountainbiker speziell auf das 24-Stunden-Rennen von Stuttgart vor und absolvierte ein Trainingslager im Schwarzwald.
Das hervorragend organisierte Rennen des Skyder Sportpromotion Teams fand in Stuttgart zum zweiten mal statt, wobei auf dem Messegelände ein Rundkurs von 7.5 km und 75 Höhenmetern zu absolvieren war. Integriert war die Messehalle, das Bosch Parkhaus und ein Stück Freifläche mit Wiese und Trail neben dem Messegelände. Auf dem Streckenabschnitt im Messegelände wurden verschieden Hindernisse wie Holzrampen, Steilkurven, Treppen und das durchfahren von Zelten und Hallen.
Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 38° C starteten die Fahrer am Samstagnachmittag, wobei sich Kochendörfers Vorbereitung auszahlte und er gut ins Rennen kam. Nur wenige Schattenphasen forderten auch den Betreuerteams, die für reichlich Getränke, Nahrung und Abkühlung sorgen mussten, alles ab.
Für die Fahrer sei es immer wichtig in Renn-Abschnitten zu denken und so galt es zunächst die Mittagshitze zu überstehen, so Kochendörfer. Ausgerüstet mit einer Akku-Lampe ging es dann auf Platz 2 in die Abend- und Nachtstunden, für die auf Grund der hohen Temperaturen keine Zusatzkleidung angelegt werden mussten.
Ein sehr steiniger Wiesenabschnitt brachte dem Langdistanz-Spezialisten, der für den VFR Waldkatzenbach startet, einen Platten am Hinterrad. Nachdem der Versuch den Reifen mit Hilfe einer CO2-Patrone abzudichten misslang, ging es zu Fuß in die Wechselzone um den Reifen zu tauschen. Die verlorenen fünf Minuten konnten aber schnell wieder aufgeholt und der Vorsprung ausgebaut werden.
Gegen 7 Uhr am Morgen zog ein heftiges Gewitter über die Radfahrer hinweg, wofür das Rennen kurzzeitig unterbrochen werden musste. Nun waren die Betreuer gefordert, die Fahrer mussten gewaschen, die Wunden mit Salbe versorgt, neu eingekleidet und verpflegt sowie die Räder überprüft werden.
Mit 70 absolvierten Runden, 525 Kilometer und ca. 5250 Höhenmeter gewann Michael Kochendörfer nicht nur die Altersklasse sondern auch die Gesamtwertung unter allen Solofahrern. Er bedankt sich bei seinem Team und zeigte sich als einer der älteren im Feld sehr erfreut über den mental wichtigen Sieg nach der Krankheitsphase und zitierte dazu ein Kommentar auf seiner facebook-Seite:
„ Unterschätze nie einen alten Mann mit seinem Mountainbike“.