Michael Kochendörfer ist neuer deutscher Meister
Auch 2015 fährt Michael Kochendörfer, wieder für das Storck Bicycle Team. Wie in den Jahren zuvor ist er beim 24h-MTB-Rennen gestartet und wird sich nach seiner erfolgreichen Premiere beim härtesten Radrennen in Europa, dem Race Around Austria, am 11. August nochmals der Konkurrenz stellen.
Nach der Vorbereitung in der er auch einige Marathons für die Wettkampfhärte mit eingebaut hatte, folgte am Wochenende 30./ 31. Mai das erste Saisonhighlight, die 24h-Deutsche Meisterschaft im Mountainbiking am Alfsee in der Nähe von Osnabrück. Als 2facher Titelverteidiger wollte er unbedingt das „Triple“ schaffen.
Beim Rennen, einem Rundkurs mit 11km und 200 Höhenmeter, konnten die Teilnehmerzahlen gegenüber den letzten Jahren nochmals zulegen. In der Kategorie „Solo“ waren es allein über 100 Starter, hinzu kamen noch die ganzen Teams, so dass ein Teilnehmerfeld von über 1200 an den Start gingen. Gestartet wurde samstags mittags um 14 Uhr bei. Pünktlich zum Start setzte ein 2 Stündiger starker Regen ein.
Von Beginn an setzte sich Kochendörfer mit 3 Mitkonkurrenten vom Feld etwas ab wobei keiner so richtig bei der Führungsarbeit helfen wollte. Im Gegensatz zum Rennen in München bei dem Kochendörfer bei der Führungsarbeit sehr viel „Körner“ liegen ließ konnte er sich dieses Mal durch die Führungsarbeit etwas absetzen.
Mittlerweile hörte es auf zu Regnen und auch die Strecke trocknete durch den starken Wind ab. Die Strecke selbst, technisch nicht allzu schwierig, war durch die vielen kurzen steilen Wiesenrampen sehr kräftezehrend. Hier galt es auch auf Grund der Länge des Rennens etwas taktisch vor zu gehen. So entschied er sich an der steilsten kurzen Wiesenkuppe dafür immer kurz vom Rad zu springen und mit ein paar Schritten über die Kuppe zu Rennen um das Material zu schonen.
Zum Einbruch der Dunkelheit musste Licht montiert werden, dies bedeutete einen sehr kurzen Boxenstopp in dem seine Frau die Lampe montierte. Die Nacht war sehr kalt, die Temperaturen fielen auf 3° bei anhaltendem starkem Wind.
Nach ca. 8 Stunden erfolgte der mentale Tiefpunkt. Originalton Kochendörfer: „Jeder meint ja der Kochendörfer hat schon so viel Erfahrung liegt in Führung und fährt das Ding nach Hause. Aber einfach ist es nicht. Du bist in Führung, die andere jagen dich und es sind noch so viele Stunden zu absolvieren. Es ist kalt, nacht, du musst extrem konzentriert sein und vor allen Dingen dein Kalorienhaushalt muss stimmen. Was trinkt man nun, was isst man, wie geht es der Konkurrenz, hält das Material, das alles sind Gedanken die dich beschäftigen. Automatisch wird man langsamer und so richtig macht man keinen Boden mehr gut. Zum Glück konnte Kochendörfer dieses mentale Loch überstehen und so langsam auch seine Führung wieder etwas ausbauen. Der nächste kurze Stopp für einen Akkuwechsel stand an. Etwas früher als geplant da auch der Akku auf die Kälte reagierte und früher aufgab.
Die Nacht überstanden, galt es immer noch 8 Stunden zu fahren. Kochendörfer konnte noch etwas Boden gut machen. Sichtlich angeschlagen: „Muskeln schmerzten, Rücken tut weh, auf Grund der holprigen Streckenabschnitte stellten sich Sitzbeschwerden ein und auch die Arme waren stark gefordert.“ versuchte Dieser ruhig zu bleiben und weiter konzentriert zu fahren. Immer wieder darauf bedacht ja keinen Defekt oder Sturz zu Verursachen.
2 Stunden vor Schluss zahlte sich das aus und derVorsprung wuchs weiter. Um 14 Uhr nach 24h, 460 gefahrenen Kilometer und 8400 Höhenmeter hatte Kochendörfer sowohl die Deutsche Meisterschaftswertung als auch die Gesamtwertung gewonnen. Die Tatsache dass er
3 Jahre hintereinander in Folge die Deutsche Meisterschaft gewonnen, das machte Kochendörfer besonders stolz, wenn man bedenkt wie stark die Konkurrenz war und auch wie sehr die 24h Rennen im Kommen sind. Alle Rennen sind binnen Minuten total ausgebucht.
Betreut wurde er wieder hervorragend von seiner Frau Anja und Tochter Chantal.