Marvin bei verschiedenen renne erfolgreich
Nachdem Marvin Kaufmann, Trainer und Mitglied beim VfR Waldkatzenbach, in den letzten Jahren durch RTB-Bikes, einem Fahrradladen aus dem hessischen Beerfelden, unterstützt wurde, stand für ihn in diesem Jahr ein Tapetenwechsel auf dem Programm. Auf Grund seiner guten Leistungen, u.a. dem prestigeträchtigen Sieg bei der Trans-Madeira, einem mehrtätigen Etappenrennen auf der gleichnamigen Atlantikinsel, und sein Bekanntheitsgrad in der deutschen Bike-Szene, bekam er zu Beginn des Jahres das Angebot als Werksfahrer für den renommierten deutschen Fahrradhersteller ‚Nikolai-Bikes‘ an den Start zu gehen.
So ging es für Ihn Ende Mai mit seinem neuen Untersatz nach Frankreich, um in Saint Marie Aux Mines beim ersten Lauf zur BC Enduro Tour teilzunehmen. Dieses Rennen hatte eine Gesamtlänge von 36km bei 1500 Höhenmeter, aufgeteilt in vier einzelne Abschnitte, die hier ‚Stages‘ genannt werden. Es handelte sich, wie oft in Frankreich, um ein sogenanntes ‚Blind Race‘, das heißt die Fahrer konnten die Strecken vor dem Rennen nicht besichtigen, geschweige denn darauf trainieren. So wussten die Fahrer nie, was sie erwartete und man musste taktisch an das Rennen rangehen. Leider war der Eberbacher zu Beginn etwas übermotiviert und musste gleich in Kurve 5 unsanft zu Boden geben, was ihn, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Boden der Tatsache zurückholte. Daraufhin nahm er etwas Geschwindigkeit raus, um nicht das allergrößte Risiko einzugehen. Nach der langen Winterpause lag sein Hauptziel darin, das Rennen sicher und unverletzt zu Ende zu fahren, auch um erst wieder Rennerfahrung für den Rest der Saison zu sammeln. Mit einer Gesamtfahrzeit von knapp 20 Minuten landete er letztendlich auf dem 30. Platz, womit er bei 187 Teilehmern in sein Klasse trotzdem zufrieden sein konnte.
Gleich am darauffolgenden Wochenende ging es nach Willingen im Sauerland. Es handelte sich hier zwar auch um ein Mountainbike Enduro Rennen, aber mit einem etwas anderen Konzept als bei dem Rennen in Frankreich. Hier hatten die Fahrer nämlich die Möglichkeit, alle sieben Stages am Vortag anzuschauen und darauf zu trainieren. Während einige der Strecken neu angelegt waren, wurden andere wiederum in die Strecken des dortigen Bikeparks integriert. Sie waren zwar relativ kurz und nicht extrem steil, waren aber so abgesteckt, dass sie trotzdem sehr anspruchsvoll zu fahren waren, so dass sich die Fahrer keine Fehler erlauben durften. Gerade durch die kurzen Fahrzeiten bedeutete ein solcher gleich die Einbuße wertvoller Zeit und damit einige Plätze. Nach allen Stages belegte der Eberbacher bei einer Gesamtfahrzeit von knapp 11 Minuten den Sechsten Platz, nicht mal 6 Sekunden hinter dem erstplatzierten Fahrer.
Für das dritte Saison Rennen ging es für Ihn dann wieder nach Frankreich, dieses Mal jedoch nach Nordfrankreich in die Ardennen in der Nähe der belgischen Grenze in den Ort Hautes-Rivières.
In dem dortigen Semoy Tal wurde das gleichnamige Enduro Rennen ausgetragen, welches wieder zur Bike Components Enduro Tour zählte. Wie üblich musste dieses wiederum im Blind-Race-Modus gefahren werden und bereits am ersten Tag standen 6 Stages auf dem Programm. Nach Aussage von Marvin Kaufmann war dieses Rennen eines seiner bisher härtesten überhaupt an denen er teilgenommen hatte, denn insgesamt mussten 2200 Höhenmeter auf einer Streckenlänge von über 60km bewältigt werden. Die Stages des ersten Tages waren zwar noch relativ flach und tretlastig, aber dafür konditionell sehr anspruchsvoll. Gerade auch deshalb, weil sie zum Ende hin meist steil wurden und der Untergrund keine Gripp mehr hatte so das große Kondition und Konzentration angesagt waren. Bis auf einen kleinen Sturz in Stage 3 verliefen die ersten Stages für den Eberbacher aber super und er konnte sich auf dem 16. Platz einreihen.
Am zweiten Tag waren die Strecken noch länger und technisch anspruchsvoller als am Vortag und bereits in der siebten Stage ereilte ihn dann leider ein Sturz. Zwar nicht sonderlich schwer, aber sein Rad stürzte mehrere Meter einen Abhang hinunter. Dieses zu bergen kostete ihn fast eine Minute und er belegte nur den 150. Platz auf diesem Abschnitt und somit war der Traum einer Top20 Platzierung leider geplatzt. Die folgenden Stages liefen dann besser und sturzfrei und er belegte nach 39 Minuten gewertete Rennzeit den 29. Platz in der Gesamtwertung. Zwar ärgerlich, aber in Anbetracht von insgesamt 279 Fahrern alleine in seiner Klasse trotzdem ein Ergebnis mit dem er zufrieden sein konnte.